Chiavenna

Chiavenna
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Chiavenna

Mit einer bis weit in die Römerzeit zurückgehenden Geschichte, einem Hintergrund aus alpinen Panoramen und einem gepflegten Stadtbild ist Chiavenna so etwas wie ein Musterbeispiel für die kleinen, ruhigen Orte des Veltlin.

Gebirgige Landschaft in Chiavenna

Der kleine Fluss Mera, der von hier aus weiter in den Lago di Mezzola fließt, trägt zum stimmungsvollen Bild von Chiavenna bei. An den Flussufern beginnen die vielen kleinen, engen Gassen der Stadt, die in der historischen Stadtmitte von kleinen Läden und Bars gesäumt werden. Alles, was dort nicht angeboten wird, findet sich dann am Samstag auf dem bunten Wochenmarkt in der Nähe des Bahnhofs. Schuhe, frisches Gemüse, kleine Haushaltshelfer, Eingelegtes, Werkzeuge – die angebotenen Produkte sind sehr vielseitig und sie werden in liebenswerter Unordnung angeboten.

Drei Pässe über die Alpen führen nach Chiavenna. Früher waren dies die Handelswege etwa für feine Stoffe. Heute bringen die Passstraßen viele Besucher aus der nahegelegenen Schweiz in den Ort, dessen unaufgeregte Atmosphäre sein wichtigstes Merkmal ist.

Chiavenna ist kein Ort, der viele berühmte Sehenswürdigkeiten aufzuweisen hat. Einige der Kirchen, deren Türme schon von Weitem zu sehen sind, sind längst umgewandelt für eine andere Nutzung, zum Beispiel als Supermarkt. Zu sehen und entdecken gibt es trotzdem noch einiges. An erster Stelle ist der Palast der Grafen Balbiani zu nennen. Vor der Kulisse der umgebenden Bergwände wirkt Il Castello recht eindrucksvoll. Weiterhin lohnt der botanische Garten mit dem schönen Namen Paradiso einen Besuch, denn dieser ist nicht nur eine Grünanlage, sondern mit seinen Statuen und historischen Ausstellungsstücken gleichzeitig eine Art Museum unter freiem Himmel. Der Garten verlangt dem Besucher wegen seiner steilen Hanglage einiges ab, doch wer es schafft, bis zum höchsten Punkt vorzudringen, wird dort belohnt mit einem unvergleichlichen Ausblick auf Stadt und Umgebung.

In der Nähe des Paradiso ragt der schmale Turm von San Lorenzo in den norditalienischen Collegiata di San LorenzoHimmel. Das ehemalige Kloster entstand im 11. Jahrhundert und ist selbst im ohnehin beschaulichen Chiavenna noch einmal ein besonders ruhiger Rückzugsort. Man kann die Anlage bei einem Spaziergang durch den hübschen Klostergarten auf sich wirken lassen oder sich bei einer Führung die bemerkenswerte Sakralkunst erklären lassen, die es hier zu sehen gibt. San Lorenzo beherbergt heute ein sehenswertes Museum, in dem es viel mittelalterliche Handwerkskunst zu bestaunen gibt. Einige Besucher zieht es auch auf den alten Friedhof hinter dem Kloster, der ebenfalls eine leichte Hanglage hat. Die teilweise sehr fein gearbeiteten Grabskulpturen sorgen besonders während der Herbstmonate für eine morbide Schönheit dieser Anlage.

Rund um die Stadt laden schöne Naturlandschaften zum Spazieren, Wandern und Radfahren ein. Ein beliebtes Ausflugsziel sind die steil herabstürzenden Wasserfälle von Borgonuovo in der Nähe, zudem locken zahlreiche Berggipfel in der näheren Umgebung zum Klettern, zur Naturbeobachtung oder zum Fotografieren. Einige Kilometer entfernt liegt darüber hinaus mit dem Comer See einer der größten Seen Italiens mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten und vielen weiteren, sehenswerten Orten.

Fotos:

Bild 1 (Kopfbereich des Chiavenna-Artikels): Seeblick nahe Villa Di Chiavenna von Jojjik | Dreamstime 
Bild 2: Gebirgige Landschaft in Chiavenna von Schölla Schwarz, [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons
Bild 3: Collegiata di San Lorenzo von MarkusMark, [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons